Song | Anastasia Spennocchi 1920 |
Artist | Angizia |
Album | 39 Jahre für den Leierkastenmann |
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Herbei, mein Schinder, | |
Von Komik verzärteltes Ding. | |
Es harrt nun... der kühle Moment, | |
Ein Quäntchen an Sühne: | |
Der gaukelnde Jude betritt meine Bühne. | |
Er tritt vor den Richter, der fidele Bube, | |
Beschaut meinen Buckel (Welch Stille? Welch Ruhe?) | |
Und sicher, gewiss, bin ich froh, ihn zu sehen. | |
[ELIAS HOHLBERG] | |
Sah ich's, sah wie Schnee den Leib | |
Mit weißem Loden schnürt, | |
Im Lehnstuhl wich ihr Geist | |
Dem eklatanten Schimmer... | |
Stück für Stück | |
Ihr Leid auf Erden war unfein gewiss, | |
Ihr Leben sprach gelinde... vom Wohnort, | |
Einem Stall... | |
[ELIAS HOHLBERG] | |
Mein Ekel vor dir | |
War dreist und befangen (befangen!) | |
Ich stand da am Hof | |
Und kränkte dich bange (bange!) | |
Wir übten Gelächter, | |
Beschmutzten dich leidig, (leidig!) | |
Wir droschen mit Freud | |
Dich Krüppel zum Feind! | |
[KRÜPPEL SPENNOCCHI] | |
Mutlos Gesindel, gereiztes Reptil, | |
Komm, mach mich zum Krüppel, | |
Der müde und bang fleht: | |
"Stört dich mein abscheulich Blick, | |
Verfemt er wich dem Bild von Glanz... | |
Liebreiz und Anmut mieden mich ganz. | |
So blieb ich grässlich für mein Leben, | |
Blieb Gebein, nicht der Rubin, | |
Der funkelt und glimmert wie Licht in beschien. | |
Tot ich glich der euren Geisel, | |
Höllisch, war ich Krüppel schön, | |
Müd' nur vom Zunder, dem qualvoll Gestöhn!" | |
[ANASTASIA SPENNOCCHI] | |
Ich nannte es Leben, weil ich Euch die Geisel war, | |
Hier bin ich Mensch aus dem Euren Land... | |
Mit frechen Gesichtern, mit Stock, Stein, in Schar | |
Ihr Juden aus Lemberg ward Qual meines Lebens | |
Bizarr... | |
[ENGELSCHOR] | |
Sie war dieser Engel, der lebendig war... | |
A-n-a-s-t-a-s-i-a | |
[ANASTASIA SPENNOCCHI] | |
Ich flieg nicht als Engel, | |
Doch war ich nicht Mensch, | |
Ich brauch keine Flügel, | |
Bin endlich ich selbst. | |
Ein Engel ist bieder und selten benannt (so...) | |
nannt' ich mich nur "den Krüppel", | |
Der dich nicht verstand... | |
Ich mochte mein Leben, | |
Doch litt ich im Zwang, | |
Ganz blau war mein Buckel, | |
Von Schlägen verkannt... | |
So blieb ich in Hoffnung, | |
Dass Schönheit nun langt! | |
...Dann stand ich in Loden geschnürt | |
...Und verdammt! | |
Stand... ja stand... in einem weißen Kleid...? | |
Geschlagen... zerhauen... gewalkt bis zur Pein... | |
...Belogen und betrogen... mit Stock und mit Stein... | |
...Mit Stock und mit Stein... mit Stock und mit Stein... | |
[ANASTASIA SPENNOCCHI] | |
Ich nannte es Leben, weil ich Euch die Geisel war, | |
Hier bin ich Mensch aus dem Euren Land... | |
Mit frechen Gesichtern, mit Stock, Stein, in Schar | |
Ihr Juden aus Lemberg ward Qual meines Lebens | |
bizarr... | |
[ELIAS HOHLBERG] | |
Vergib' mir beim Leben im holden Gewand, | |
Ich war doch nur Bengel, der dich nicht verstand... | |
Verzeih' meine Dummheit, sie hat mich besiegt, | |
Mein Leben hieß "Hoffnung für Juden im Krieg!" | |
[ANASTASIA SPENNOCCHI] | |
Ich fiel von dem Zweiglein des jüdischen Baums, | |
konnt's länger nicht tragen das bucklige Ding... | |
Ist gut Bub, halt fest nun den unseren Stamm, | |
So spiel für die Juden im russischen Land... | |
[KRÜPPEL SPENNOCCHI] | |
Was schlugt ihr mich mit Ästen, | |
Was ward ihr bockig und gemein, | |
Prasst keck und dreist mit großen!? | |
[ELIAS HOHLBERG] | |
Wir Juden sind Menschen | |
Mit Herz und Verstand! | |
Ich liebe mein Leben, | |
Die Tugend, mein Land... | |
Auch ich schlug im Irrtum | |
Den eigenen Mann, | |
Doch seht bloß wie schön | |
Auch ein Krüppel sein kann... | |
Schluchzend in ihrem Wankelmut und entsetzt ob ihrer Unverfrorenheit, einen | |
jüdischen Krüppel zu peinigen, verlassen die "Judenkinder" ihre so sehr | |
geliebte Heimatstadt Lemberg und ziehen ihre Schlitten und Instrumente in | |
eine von ihnen idealisierte Welt. Im Zuge ihrer Reise durch das kalte | |
Russland komplettieren die 4 jüdischen Musikanten eine Bettlergilde im | |
schwermütigen Smolensk der 20er Jahre. Der Standestrennung zwischen "arm" | |
und "reich" begegnen die jüdischen Musiker mit Hochmut und Impertinenz, das | |
von Philistern in Körbchen der Lemberger Gaukler geworfene Hartgeld | |
investierten Elias, Mehmet, Reinun und Ithzak in sündteure Karaffen des | |
besten Weines der Stadt, um ihn gemeinsam mit den Smolensker Bettlern an das | |
Leben zu vergeuden. |
Herbei, mein Schinder, | |
Von Komik verz rteltes Ding. | |
Es harrt nun... der kü hle Moment, | |
Ein Qu ntchen an Sü hne: | |
Der gaukelnde Jude betritt meine Bü hne. | |
Er tritt vor den Richter, der fidele Bube, | |
Beschaut meinen Buckel Welch Stille? Welch Ruhe? | |
Und sicher, gewiss, bin ich froh, ihn zu sehen. | |
ELIAS HOHLBERG | |
Sah ich' s, sah wie Schnee den Leib | |
Mit wei em Loden schnü rt, | |
Im Lehnstuhl wich ihr Geist | |
Dem eklatanten Schimmer... | |
Stü ck fü r Stü ck | |
Ihr Leid auf Erden war unfein gewiss, | |
Ihr Leben sprach gelinde... vom Wohnort, | |
Einem Stall... | |
ELIAS HOHLBERG | |
Mein Ekel vor dir | |
War dreist und befangen befangen! | |
Ich stand da am Hof | |
Und kr nkte dich bange bange! | |
Wir ü bten Gel chter, | |
Beschmutzten dich leidig, leidig! | |
Wir droschen mit Freud | |
Dich Krü ppel zum Feind! | |
KRÜ PPEL SPENNOCCHI | |
Mutlos Gesindel, gereiztes Reptil, | |
Komm, mach mich zum Krü ppel, | |
Der mü de und bang fleht: | |
" St rt dich mein abscheulich Blick, | |
Verfemt er wich dem Bild von Glanz... | |
Liebreiz und Anmut mieden mich ganz. | |
So blieb ich gr sslich fü r mein Leben, | |
Blieb Gebein, nicht der Rubin, | |
Der funkelt und glimmert wie Licht in beschien. | |
Tot ich glich der euren Geisel, | |
H llisch, war ich Krü ppel sch n, | |
Mü d' nur vom Zunder, dem qualvoll Gest hn!" | |
ANASTASIA SPENNOCCHI | |
Ich nannte es Leben, weil ich Euch die Geisel war, | |
Hier bin ich Mensch aus dem Euren Land... | |
Mit frechen Gesichtern, mit Stock, Stein, in Schar | |
Ihr Juden aus Lemberg ward Qual meines Lebens | |
Bizarr... | |
ENGELSCHOR | |
Sie war dieser Engel, der lebendig war... | |
Anastasia | |
ANASTASIA SPENNOCCHI | |
Ich flieg nicht als Engel, | |
Doch war ich nicht Mensch, | |
Ich brauch keine Flü gel, | |
Bin endlich ich selbst. | |
Ein Engel ist bieder und selten benannt so... | |
nannt' ich mich nur " den Krü ppel", | |
Der dich nicht verstand... | |
Ich mochte mein Leben, | |
Doch litt ich im Zwang, | |
Ganz blau war mein Buckel, | |
Von Schl gen verkannt... | |
So blieb ich in Hoffnung, | |
Dass Sch nheit nun langt! | |
... Dann stand ich in Loden geschnü rt | |
... Und verdammt! | |
Stand... ja stand... in einem wei en Kleid...? | |
Geschlagen... zerhauen... gewalkt bis zur Pein... | |
... Belogen und betrogen... mit Stock und mit Stein... | |
... Mit Stock und mit Stein... mit Stock und mit Stein... | |
ANASTASIA SPENNOCCHI | |
Ich nannte es Leben, weil ich Euch die Geisel war, | |
Hier bin ich Mensch aus dem Euren Land... | |
Mit frechen Gesichtern, mit Stock, Stein, in Schar | |
Ihr Juden aus Lemberg ward Qual meines Lebens | |
bizarr... | |
ELIAS HOHLBERG | |
Vergib' mir beim Leben im holden Gewand, | |
Ich war doch nur Bengel, der dich nicht verstand... | |
Verzeih' meine Dummheit, sie hat mich besiegt, | |
Mein Leben hie " Hoffnung fü r Juden im Krieg!" | |
ANASTASIA SPENNOCCHI | |
Ich fiel von dem Zweiglein des jü dischen Baums, | |
konnt' s l nger nicht tragen das bucklige Ding... | |
Ist gut Bub, halt fest nun den unseren Stamm, | |
So spiel fü r die Juden im russischen Land... | |
KRÜ PPEL SPENNOCCHI | |
Was schlugt ihr mich mit sten, | |
Was ward ihr bockig und gemein, | |
Prasst keck und dreist mit gro en!? | |
ELIAS HOHLBERG | |
Wir Juden sind Menschen | |
Mit Herz und Verstand! | |
Ich liebe mein Leben, | |
Die Tugend, mein Land... | |
Auch ich schlug im Irrtum | |
Den eigenen Mann, | |
Doch seht blo wie sch n | |
Auch ein Krü ppel sein kann... | |
Schluchzend in ihrem Wankelmut und entsetzt ob ihrer Unverfrorenheit, einen | |
jü dischen Krü ppel zu peinigen, verlassen die " Judenkinder" ihre so sehr | |
geliebte Heimatstadt Lemberg und ziehen ihre Schlitten und Instrumente in | |
eine von ihnen idealisierte Welt. Im Zuge ihrer Reise durch das kalte | |
Russland komplettieren die 4 jü dischen Musikanten eine Bettlergilde im | |
schwermü tigen Smolensk der 20er Jahre. Der Standestrennung zwischen " arm" | |
und " reich" begegnen die jü dischen Musiker mit Hochmut und Impertinenz, das | |
von Philistern in K rbchen der Lemberger Gaukler geworfene Hartgeld | |
investierten Elias, Mehmet, Reinun und Ithzak in sü ndteure Karaffen des | |
besten Weines der Stadt, um ihn gemeinsam mit den Smolensker Bettlern an das | |
Leben zu vergeuden. |
Herbei, mein Schinder, | |
Von Komik verz rteltes Ding. | |
Es harrt nun... der kü hle Moment, | |
Ein Qu ntchen an Sü hne: | |
Der gaukelnde Jude betritt meine Bü hne. | |
Er tritt vor den Richter, der fidele Bube, | |
Beschaut meinen Buckel Welch Stille? Welch Ruhe? | |
Und sicher, gewiss, bin ich froh, ihn zu sehen. | |
ELIAS HOHLBERG | |
Sah ich' s, sah wie Schnee den Leib | |
Mit wei em Loden schnü rt, | |
Im Lehnstuhl wich ihr Geist | |
Dem eklatanten Schimmer... | |
Stü ck fü r Stü ck | |
Ihr Leid auf Erden war unfein gewiss, | |
Ihr Leben sprach gelinde... vom Wohnort, | |
Einem Stall... | |
ELIAS HOHLBERG | |
Mein Ekel vor dir | |
War dreist und befangen befangen! | |
Ich stand da am Hof | |
Und kr nkte dich bange bange! | |
Wir ü bten Gel chter, | |
Beschmutzten dich leidig, leidig! | |
Wir droschen mit Freud | |
Dich Krü ppel zum Feind! | |
KRÜ PPEL SPENNOCCHI | |
Mutlos Gesindel, gereiztes Reptil, | |
Komm, mach mich zum Krü ppel, | |
Der mü de und bang fleht: | |
" St rt dich mein abscheulich Blick, | |
Verfemt er wich dem Bild von Glanz... | |
Liebreiz und Anmut mieden mich ganz. | |
So blieb ich gr sslich fü r mein Leben, | |
Blieb Gebein, nicht der Rubin, | |
Der funkelt und glimmert wie Licht in beschien. | |
Tot ich glich der euren Geisel, | |
H llisch, war ich Krü ppel sch n, | |
Mü d' nur vom Zunder, dem qualvoll Gest hn!" | |
ANASTASIA SPENNOCCHI | |
Ich nannte es Leben, weil ich Euch die Geisel war, | |
Hier bin ich Mensch aus dem Euren Land... | |
Mit frechen Gesichtern, mit Stock, Stein, in Schar | |
Ihr Juden aus Lemberg ward Qual meines Lebens | |
Bizarr... | |
ENGELSCHOR | |
Sie war dieser Engel, der lebendig war... | |
Anastasia | |
ANASTASIA SPENNOCCHI | |
Ich flieg nicht als Engel, | |
Doch war ich nicht Mensch, | |
Ich brauch keine Flü gel, | |
Bin endlich ich selbst. | |
Ein Engel ist bieder und selten benannt so... | |
nannt' ich mich nur " den Krü ppel", | |
Der dich nicht verstand... | |
Ich mochte mein Leben, | |
Doch litt ich im Zwang, | |
Ganz blau war mein Buckel, | |
Von Schl gen verkannt... | |
So blieb ich in Hoffnung, | |
Dass Sch nheit nun langt! | |
... Dann stand ich in Loden geschnü rt | |
... Und verdammt! | |
Stand... ja stand... in einem wei en Kleid...? | |
Geschlagen... zerhauen... gewalkt bis zur Pein... | |
... Belogen und betrogen... mit Stock und mit Stein... | |
... Mit Stock und mit Stein... mit Stock und mit Stein... | |
ANASTASIA SPENNOCCHI | |
Ich nannte es Leben, weil ich Euch die Geisel war, | |
Hier bin ich Mensch aus dem Euren Land... | |
Mit frechen Gesichtern, mit Stock, Stein, in Schar | |
Ihr Juden aus Lemberg ward Qual meines Lebens | |
bizarr... | |
ELIAS HOHLBERG | |
Vergib' mir beim Leben im holden Gewand, | |
Ich war doch nur Bengel, der dich nicht verstand... | |
Verzeih' meine Dummheit, sie hat mich besiegt, | |
Mein Leben hie " Hoffnung fü r Juden im Krieg!" | |
ANASTASIA SPENNOCCHI | |
Ich fiel von dem Zweiglein des jü dischen Baums, | |
konnt' s l nger nicht tragen das bucklige Ding... | |
Ist gut Bub, halt fest nun den unseren Stamm, | |
So spiel fü r die Juden im russischen Land... | |
KRÜ PPEL SPENNOCCHI | |
Was schlugt ihr mich mit sten, | |
Was ward ihr bockig und gemein, | |
Prasst keck und dreist mit gro en!? | |
ELIAS HOHLBERG | |
Wir Juden sind Menschen | |
Mit Herz und Verstand! | |
Ich liebe mein Leben, | |
Die Tugend, mein Land... | |
Auch ich schlug im Irrtum | |
Den eigenen Mann, | |
Doch seht blo wie sch n | |
Auch ein Krü ppel sein kann... | |
Schluchzend in ihrem Wankelmut und entsetzt ob ihrer Unverfrorenheit, einen | |
jü dischen Krü ppel zu peinigen, verlassen die " Judenkinder" ihre so sehr | |
geliebte Heimatstadt Lemberg und ziehen ihre Schlitten und Instrumente in | |
eine von ihnen idealisierte Welt. Im Zuge ihrer Reise durch das kalte | |
Russland komplettieren die 4 jü dischen Musikanten eine Bettlergilde im | |
schwermü tigen Smolensk der 20er Jahre. Der Standestrennung zwischen " arm" | |
und " reich" begegnen die jü dischen Musiker mit Hochmut und Impertinenz, das | |
von Philistern in K rbchen der Lemberger Gaukler geworfene Hartgeld | |
investierten Elias, Mehmet, Reinun und Ithzak in sü ndteure Karaffen des | |
besten Weines der Stadt, um ihn gemeinsam mit den Smolensker Bettlern an das | |
Leben zu vergeuden. |