[00:21.419]Klaus-Narr: "Ein seltsamer Vogel ist so'n Aal, [00:24.676]im Wasser lebt er meist, [00:27.182]Kommt doch bei Mondschein [00:29.434]dann und wann [00:30.185]ans Uferland gereist." [00:34.087]Das sang ich oft [00:35.948]meines Herren Gästen, [00:37.451]nun aber paßt's auf mich selber [00:40.204]am besten. [00:43.708]Ich halte jetzt kein Haus [00:46.468]und lebe äußerst schlicht [00:48.970]und lud auch niemand ein [00:51.480]und praßt' und lärmte nicht, [00:54.236]und dennoch zehrt an mir [00:56.991]manch unverschämter Wicht, [00:59.248]drum kann ich auch nichts bieten, [01:02.004]ob ich will oder nicht, [01:04.516]doch - dem schenk ich [01:09.022]meine nächtliche Ruh, [01:11.778]der mir den Grund kann weisen, [01:14.535]warum ich jede Mitternacht [01:17.538]den Tümpel muß umkreisen. [01:26.545]Daß Palle Glob und Erik Paa [01:31.817]es auch tun, das versteh ich so: [01:34.822]Sie gehörten nie zu den Frommen; [01:40.587]jetzt würfeln sie, [01:42.339]wiewohl zu Pferd, [01:43.840]um den kühlsten Ort, [01:46.847]weit weg vom Herd, [01:48.852]wenn sie zur Hölle kommen. [01:58.106]Und der König, [02:00.875]der von Sinnen stets, [02:02.378]sobald die Eulen klagen, [02:06.640]und stets nach einem Mädchen ruft, [02:11.146]das tot seit Jahr und Tagen, [02:13.902]auch dieser hat's verdient [02:16.908]und muß von Rechtes wegen jagen. [02:20.662]Denn er war immer höchst brutal, [02:23.919]und Vorsicht galt es allermal [02:28.428]und off'nes Auge für Gefahr, [02:32.189]da er ja selber Hofnarr war [02:35.942]bei jener großen Herrschaft [02:38.443]überm Monde. [02:54.587]Doch daß ich, Klaus Narr von Farum, [03:00.847]ich, der glaubte, daß im Grabe [03:04.856]man vollkomm'ne Ruhe habe, [03:10.613]daß der Geist beim Staube bleibe, [03:14.621]friedlich dort sein Wesen treibe, [03:20.131]still sich sammle für das große Hoffest, [03:26.144]wo, wir Bruder Knut sagt, [03:28.648]ertönen die Posaunen, [03:34.910]wo wir Guten wohlgemut [03:39.415]Sünder speisen wie Kapaunen - [03:51.021]ach, daß ich im Ritte rase, [03:54.444]gegen den Schwanz gedreht die Nase, [03:57.200]sterbensmüd im wilden Lauf, [04:03.715]wär's zu spät nicht, [04:06.467]ich hinge mich auf. [04:22.495]Doch o wie süß [04:24.751]soll's schmecken zuletzt, [04:26.501]werd ich dann doch in den Himmel versetzt! [04:35.506]Zwar ist mein Sündenregister groß, [04:41.279]allein vom meisten schwatz ich mich los! [04:46.038]Wer gab der nackten Wahrheit Kleider? [04:49.804]Wer war dafür geprügelt leider? [04:55.564]Ja, wenn es noch Gerechtigkeit gibt, [05:00.320]Dann muß ich eingehn im Himmels Gnaden... [05:08.020]Na, und dann mag Gott sich selber gnaden.