[00:26.61]Ich weiß' nicht wer ich bin und wer ich war. [00:29.38]Ein Fremder vor mir selbst und neu für mich. [00:33.64]Und alt, wenn ich in Spiegel sehe. [00:37.57]Ich glaubte, [00:38.07]daß ich überall zu Hause sei, [00:39.98]und war schon heimatlos, [00:41.49]bevor ich noch ganz dort war. [00:44.76]Ich will nicht einsam sein und sehne mich nach Einsamkeit, [00:48.52]sobald ich nicht alleine bin. [00:51.31]Ich will ja lernen, lernen! [00:53.57]Und ich hasse meinen Schlaf, [00:55.09]weil er die Zeit stiehlt. [00:56.86]Aber ich bin so über-voll von mir. [00:59.37]Ich bin voller energiegeladener Ideen und voller Traurigkeit. [01:03.65]Ich will leben und ich will sterben. [01:06.17]Und ich tue beides oft. [01:09.44]Ich war neugierig auf das Glück und siehe: [01:12.71]ich hasse das Gefühl des Glücks. [01:14.96]Ich war in Allem und wollte nirgends sein, [01:17.97]wenn ich in Allem war. [01:21.49]Ich liebe meine Sonne und ich hasse sie, [01:24.41]weil ich begreife, [01:25.16]dass ich ihr nicht entkommen kann. [01:28.92]Ich liebe Huren, Diebe und vielleicht auch Mörder, [01:32.44]weil ich ihr Schicksal liebe, [01:34.69]wenn sie eines haben. [01:36.70]Und auch die Verrückten, [01:37.70]wie sie die Menschen nennen. [01:39.96]Sie sind wie Blinde, [01:40.92]die schon lange sehen. [01:43.93]Auch alle Huren stehen über uns, [01:47.95]weil sie so viel zu leiden haben. [01:51.71]Ich fliehe jeden Tag. [01:53.97]Und wenn die Nacht kommt und stehen bleibt, [01:56.24]die ganzen stundenlosen Stunden, [01:58.74]dann bin ich so sehr krank, [02:00.00]weil es nicht Tag ist. [02:03.82]Ich hasse alle Kinder und doch knie' ich nieder, [02:07.58]wo ich eines seh'. [02:10.59]Ich suche mich und wenn ich mich gefunden hab', [02:13.36]bin ich mein größter Feind. [02:15.61]Mir brennt die eigne' Haut wie Feuer und mein Blut ist wie ein unberechenbares Tier. [02:21.41]Ich flieh' vor mir und meinem Leben und hasse mich, [02:24.92]der mich vernichten will. [02:27.68]Aber ich bitte um Schmerz und schweres Leben und um Gedanken nach dem Fieber. [02:34.72]Ich will für jede Blume leiden, [02:36.47]wenn sie lebend stirbt. [02:38.48]Und will auf ewig dankbar sein, [02:40.49]wenn es in jedem Jahre Frühling wird. [02:43.25]Und will die Kraft abwarten, [02:45.76]nach den Schmerzen. [02:49.02]Gib mir Kraft die Zwischenzeiten auszutragen, [02:53.79]ohne Schrei und gib' mir Demut für den großen Schoß.