Winterstürme wichen dem Wonnemond, In mildem Lichte leuchtet der Lenz. Auf linden Lüften, leicht und lieblich, Wunder webend er sich wiegt. Durch Wald und Auen weht sein Athem, Weit geöffnet lacht sein Aug'. Aus sel'ger Vöglein Sange süß ertönt, Holde Düfte haucht er aus. Seinem warmen Blut entblühen wonnige Blumen, Keim und Sproß entspringt seiner Kraft. Mit zarter Waffen Zier bezwingt er die Welt, Winter und Sturm wichen der starken Wehr. Wohl mußte den tapfern Streichen Die strenge Thüre auch weichen, Die trotzig und starr uns trennte von ihm. Zu seiner Schwester schwang er sich her, Die Liebe lockte den Lenz! In uns'rem Busen barg sie sich tief, Nun lacht sie selig dem Licht. Die bräutliche Schwester befreite der Bruder, Zertrümmert liegt was je sie getrennt. Jauchzend grüßt sich das junge Paar, Vereint sind Liebe und Lenz!