[00:00]Erlkönig [00:27]Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? [00:36]Es ist der Vater mit seinem Kind; [00:41]Er hat den Knabe wohl in dem Arm, [00:48]Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm. [01:01]Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? [01:08]Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht? [01:17]Den Erlenkönig mit Kron’ und Schweif? [01:25]Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. [01:34]Du liebes Kind, komm, geh mit mir! [01:41]Gar schöne Spiele spiel ich mit dir; [01:47]Manch bunte Blumen sind an dem Strand, [01:54]Meine Mutter hat manch gülden Gewand.” [01:59]Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht, [02:05]Was Erlenkönig mir leise verspricht?” [02:11]Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind [02:16]In dürren Blättern säuselt der Wind.” [02:22]Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn? [02:26]Meine Töchter sollen dich warten schön; [02:29]Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn [02:32]Und wiegen und tanzen und singen dich ein, [02:41]Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort [02:43]Erlkönigs Töchter am düstern Ort? [02:53]Mein Sohn, mein Sohn, Ich seh'es genau: [03:00]Es scheinen die alten Weiden so grau. [03:10]Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt, [03:16]Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt. [03:22]Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an! [03:29]Erlkönig hat mir ein Leids getan! [03:36]Dem Vater grauset’s, er reitet geschwind, [03:41]Er hält in Armen das ächzende Kind, [03:51]Erreicht den Hof mit Müh und Not; [04:00]In seinen Armen das Kind war tot.