作曲 : Richard Strauss NARRABOTH: Wie schön ist die Prinzessin Salome heute Nacht! PAGE: Sieh’ die Mondscheibe, wie sie seltsam aussieht. Wie eine Frau, die aufsteigt aus dem Grab. NARRABOTH: Sie ist sehr seltsam.Wie eine kleine Prinzessin, deren Füsse weisse Tauben sind. Man könnte meinen, sie tanzt. PAGE: Wie eine Frau, die tot ist. Sie gleitet langsam dahin. ERSTER SOLDAT: Was für ein Aufruhr! Was sind das für wilde Tiere, die da heulen? ZWEITER SOLDAT: Die Juden. Sie sind immer so. Sie streiten über ihre Religion. ERSTER SOLDAT: Ich finde es lächerlich, über solche Dinge zu streiten. NARRABOTH: Wie schön ist die Prinzessin Salome heute Abend! PAGE: Du siehst sie immer an. Du siehst sie zu viel an. Es ist gefährlich, Menschen auf diese Art anzusehn. Schreckliches kann geschehn. NARRABOTH: Sie ist sehr schön heute Abend. ERSTER SOLDAT: Der Tetrarch sieht finster drein. ZWEITER SOLDAT: Ja, er sieht finster drein. ERSTER SOLDAT: Auf wen blickt er? ZWEITER SOLDAT: Ich weiss nicht. NARRABOTH: Wie blass die Prinzessin ist. Niemals habe ich sie so blass gesehn. Sie ist wie der Schatten eine weissen Rose in einem silbernen Spiegel. PAGE: Du musst sie nicht ansehn. Du siehst sie zu viel an. Schreckliches kann geschehn.