[00:07.19]Es wird wohl ein Tag [00:11.06]wie all die ander'n werden" [00:13.24]so sagt' ich mir, [00:15.49]war innerlich bereit [00:17.80]die üblen Worte [00:19.92]aufs neue zu ertragen, [00:22.10]den täglich' Spott, [00:24.35]das altbekannte Leid. [00:26.60]Doch zaubrisch, mächt'ge Dinge [00:29.03]die können jederzeit gescheh'n, [00:31.65]mit off'nem Herz und Sinn'en [00:33.52]kann sterblich' Aug' sie seh'n... [00:35.52] [00:53.93]Als ich dort saß, [00:56.05]des Zuges kommen harrte, [00:58.11]da sah ich sie, die ich in Kindertagen kannt'. [01:02.60]Schnell schaut' ich weg, [01:04.97]kaum einen Gruß erwartend, [01:07.10]wohl wissend, daß die "Masse" manch' Erinn'rung gern' verbannt. [01:11.71]Doch vorbestimmte Dinge [01:13.96]ereignen, man glaubt es kaum. [01:16.52]Selts'am, unerwartet, schwerlich [01:18.58]den eig'nen Ohr'n zu trau'n. [01:20.76]"Ach, sag kenn' ich dich nicht?", sprach sie, mir gegenüber [01:25.13]als sie Platz nahm, trotz eines fast leeren Abteils. [01:29.67]"Bist du nicht die, welche als einz'ge mit mir spielte, [01:34.29]als ich neu war fremd und damals so allein. [01:38.72]Ich möchte mich gerne [01:40.84]nun bei dir bedanken [01:43.09]für deine lieben Worte, als sonst keiner mit mir sprach. [01:47.58]Seit Jahren schon [01:49.83]spür' ich das Verlangen [01:52.08]dir zu offenbar'n wie wertvoll deine Hilfe war. [01:56.51]Aus Ungarn kam ich, kannt' niemand, nur du spieltest mit mir. [02:01.12]Du gabst mir Kraft, und endlich heute dank ich dir dafür. [02:05.68]Von weitem hab' ich dich ja schon so oft geseh'n, [02:10.17]doch irgendwie hab' ich mich nie richtig getraut. [02:14.73]Deiner Reaktion war ich mir nicht ganz sicher [02:19.10]zahlreich sind die Gerüchte, siehst du doch so seltsam aus." [02:23.71]In der Stadt. Angekommen schaute sie auf ihre Uhr und sprach: [02:28.39]"Ich hab' noch Zeit woll'n wir 'nen Kaffee trinken geh'n?" - [02:32.76]"Uuh, auf keinen Fall, Darling. Ich trinke niemals Kaffee, [02:37.19]doch eine Tasse Tee", meint' ich, "wär' jetzt durchaus schon". [02:41.68]Doch zaubrisch, mächt'ge Dinge [02:43.87]die können jederzeit gescheh'n, [02:46.24]mit off'nem Herz und Sinn'en [02:48.51]kann sterblich' Aug' sie seh'n... [02:50.92]Und so zogen wir los ohne festes Ziel [02:55.16]und suchten nach einem angemess'nem Ort. [02:59.78]Doch in dem ersten Café wollt man uns nicht bedienen, [03:04.15]starrt' uns bös' nur an, und so gingen wir fort. [03:08.64]Zwei Gassen weiter..., ein Gasthof ward gefunden, [03:13.26]die Zeit verging, also kehrten wir ein. [03:17.63]Gar viel junges Volk [03:19.56]war hier versammelt speiste... [03:22.18]rauchte, sprach und starrte... - zum Glück war ich nicht allein. [03:26.61]Ja, schicksalhafte Wege, ein wundervoll Geschenk [03:31.17]von blütig günstig' Geisterhänden meine Schritte war'n gelenkt.... [03:35.91]Ja, aus freien Stücken hätt' solch' Ort ich nie besucht [03:40.28]denn was dort zu erwarten ist, ich weiß es nur zu gut.... [03:44.65] [03:54.13]ein Mann gehüllt in Schwärze ein heißes Mahl verzehrend, [03:58.19]er saß mir gegenüber an einem ander'n Tisch [04:02.68]und für den intimsten, flucht'gen Augenblick [04:07.17]schauten wir uns an, und uns're Blicke trafen sich. [04:11.67]So völlig unerwartet, mein Innerstes berührt [04:16.10]den Dornenwall durchdrungen, und Lebenskraft gespürt... [04:20.65]und als wir gehen mußten, wartete er auf mich, [04:25.14]er kam zu uns herüber, er kam an uns'ren Tisch. [04:29.64]"Ich muß dir etwas sagen, sonst kann ich noch nicht geh'n. [04:34.13]Was immer and're denken, ich find' dich wunderschön!" [04:38.50]Oh, welch ein Zaubermantel, der nun machtvoll mich umgab, [04:43.12]der zaubrisch mich erhöhte und schenkte neue Kraft. [04:47.73]Für zwei volle Tage erfüllt' mich jene Macht, [04:52.16]und alle bösen Worte, sie perlten an mir ab. [04:56.66]Gar tief in meinem Herzen behüt' ich jenes Glück, [05:01.27]und in den dunklen Stunden denk' ich daran zurück...!