[00:01.57]Es war Mitternacht im Feenwald, [00:07.39]das Licht des mondes… bleich und kalt. [00:13.00]Rauschend… der Wind… in uralten Bäumen, [00:18.67]und Nebellicht, voll von verlorenen Träumen. [00:24.29]Da sah ich sie blühen am Wegesrand: [00:29.91]Sternblumen… -hell, wie ein leuchtendes Band. [00:35.12]Da packte mich Grauen mit eiskalter Hand, [00:40.93]wusste doch längst jedes Kind im Land: [00:47.21]Wenn im Feenwald nachts die Sternblumen blüh’n, [00:53.39]wende Dich ab und versuch zu flieh’n, [00:59.02]denn die Feen dort, sie haben kein Herz… [01:04.54]ihre Spiele bereiten nur Trauer und schmerz. [01:14.56]Schon trieb Angst und Entsetzen mich fort, [01:19.71]hinaus aus dem Wald, an sicheren Ort. [01:25.23]Da blickte ich in der Ferne ein Licht… [01:31.15]unwirklich kalt, doch es schreckte mich nicht. [01:36.42]Ich ging darauf zu und nahm nicht mehr wahr, [01:41.54]dass der Wald voll von Feengelächter war… [01:48.26]ein seltsames Sehnen schlich in meinen Sinn, [01:53.33]liess die Angst mich vergessen und zog mich dorthin. [01:59.98]Wenn im Feenwald nachts die Sternblumen blüh’n, [02:06.21]wende Dich ab und versuch zu flieh’n, [02:11.26]denn die Feen dort, sie haben kein Herz… [02:17.04]ihre Spiele bereiten nur Trauer und schmerz [02:26.85]Die Luft um mich her war klirrend kalt, [02:32.17]das Licht, es führte mich tief in den Wald. [02:37.48]Meinen Weg hatte ich längst aus den Augen verlor’n, [02:43.35]ein seltsamer Schmerz ward in mir gebor’n… [02:48.87]fast als könnt' ich erahnen des Schicksals Spiel, [02:54.13]das die Menschen da lenkt… ganz nach eigenem Ziel. [02:59.94]Da öffnete sich plötzlich vor mir der Wald: [03:05.56]eine Lichtung im Mondlicht gewann vor mir Gestalt. [03:12.49]Wenn im Feenwald nachts die Sternblumen blüh’n, [03:18.66]wende Dich ab und versuch zu flieh’n, [03:23.82]denn die Feen dort, sie haben kein Herz… [03:29.45]ihre Spiele bereiten nur Trauer und schmerz [03:39.41]Ich trat auf die Lichtung und konnte sie sehen: [03:44.62]eine Figur aus Stein dort im Mondlicht stehen. [03:50.59]Ein Brennen durchfuhr meine Seele mit Schmerz, [03:56.02]das Gesicht des Wesens berührte mein Herz, [04:01.33]denn all mein Sehnen, mein Suchen und sein, [04:06.55]fand ich dort, in diesen Augen aus Stein. [04:12.52]Voll Verzweiflung ergriff ich die eiskalte Hand, [04:18.14]in der sich doch kein Funke Leben befand… [04:25.05]Wenn im Feenwald nachts die Sternblumen blüh’n, [04:31.33]wende Dich ab und versuch zu flieh’n, [04:36.55]denn die Feen dort, sie haben kein Herz… [04:42.26]ihre Spiele bereiten nur Trauer und schmerz [04:51.77]Plötzlich ließ ein Geräusch den Stein erbeben, [04:57.29]und die starren Augen erwachten zum Leben. [05:02.90]Ja, sie blickten mich an, doch wie konnte das sein… [05:08.52]die Hand, die ich hiel, war nicht mehr aus Stein! [05:13.98]Wo sich vorher ein lebloses Wesen nicht rührte, [05:19.20]war nunmehr ein Mensch, dessen Wärme ich spürte! [05:25.16]Und in seinem Blick lag dasselbe Erkennen, [05:30.78]das flammend mein Innerstes schien zu verbrennen. [05:37.50]Wenn im Feenwald nachts die Sternblumen blüh’n, [05:43.41]wende Dich ab und versuch zu flieh’n, [05:48.63]denn die Feen dort, sie haben kein Herz… [05:54.30]ihre Spiele bereiten nur Trauer und schmerz [06:04.06]Für einen Moment schien die Welt zu verschwinden, [06:09.72]wir spürten sich unsere Seelen verbinden: [06:15.44]der Einen des Anderen Sehnen gestillt, [06:20.85]und ohne ein Wort von gleichem erfüllt. [06:26.58]Doch nur kurz war das Licht, das uns gewährt, [06:31.48]als sein Blich sich von drohenden Unglück beschwert: [06:37.61]“Verzeih’ mir, Geliebte, doch kann es nicht sein, [06:42.71]denn mein Schicksal will, dass ich bleibe allein!” [06:50.07]Wenn im Feenwald nachts die Sternblumen blüh’n, [06:55.74]wende Dich ab und versuch zu flieh’n, [07:00.89]denn die Feen dort, sie haben kein Herz… [07:06.45]ihre Spiele bereiten nur Trauer und schmerz [07:16.36]“Vor langer Zeit kam ich her bei Nacht, [07:21.77]sah die Sternblumen blüh’n, doch ich habe gelacht, [07:27.64]über dass, was im Land man darüber erzählt [07:33.11]und mein dunkles Schicksal so selber, [07:38.52]Denn die Feen verwandelten mich in Stein, [07:44.13]und nicht Schwert noch Zauber kann mich befrei’n… [07:49.59]doch ist mir gewährt… in tausend Jahr’n… [07:55.36]eine einzige Nacht als Mensch zu erfahr’n…” [08:01.47]Wenn im Feenwald nachts die Sternblumen blüh’n, [08:07.96]wende Dich ab und versuch zu flieh’n, [08:13.07]denn die Feen dort, sie haben kein Herz… [08:18.73]ihre Spiele bereiten nur Trauer und schmerz [08:28.59]“…und wenn dann der Sonne erstes Licht [08:34.05]sich im Tau des Frühen Morgens bricht, [08:39.77]werd’ ich erstarren, leblos und kalt, [08:45.12]als Steinfigur, hier im Feenwald…” [08:50.69]In dem Moment, fühlte ich, brach mein Herz… [08:56.31]verbunden durch Liebe, zerrissen durch Schmerz. [09:01.81]Und die wenigen Stunden, die uns noch blieben, [09:07.33]blieb weinend in seinen Armen ich liegen… [09:14.00]Wenn im Feenwald nachts die Sternblumen blüh’n, [09:20.20]wende Dich ab und versuch zu flieh’n, [09:25.41]denn die Feen dort, sie haben kein Herz… [09:31.07]ihre Spiele bereiten nur Trauer und schmerz [09:42.21]Der Tag war schon hell, als ich zu mir kam [09:47.83]und noch immer lag ich in seinem Arm. [09:53.18]Doch war er nun wieder leblos und kalt… [09:58.85]und ich machte mich auf meinen Weg aus dem Wald. [10:04.62]Den Blick gesenkt, sah nicht einmal zurück, [10:10.27]denn tief in mir, spürte ich, fehlte ein Stück. [10:15.59]Mein Herz, so kalt wie der leblose Stein, [10:21.25]führt mein Weg mich fort… von nun an allein. [10:27.97]Wenn im Feenwald nachts die Sternblumen blüh’n, [10:33.94]wende Dich ab und versuch zu flieh’n, [10:39.15]denn die Feen dort, sie haben kein Herz… [10:44.76]ihre Spiele bereiten nur Trauer und schmerz