Wer das Elend bauen will, der heb sich auf und sei mein gesell wohl auf Sankt Jakobs Straßen! Zwei paar Schuh der darf er wohl ein Schüssel bei der Flaschen. Ein breiten Hut den soll er han und an Mantel soll er nit gan mit Leder wohl besetzet, es schneit oder regn' oder wehe der Wind, daß in die Luft nicht netzet. Sack und Stab ist auch dabei, Er lug, daß er gebeichtet sei, gebeichtet und gebüßet. Kommt er in die Welschen Land, er findet kein' deutschen Priester. Ein deutschen Priester findet er wol, er weiß nit wo er sterben soll oder sein leben laßen, stirbt er in dem welschen Land, man gräbt ihn bei der Straßen. So ziehen wir durch Schweizerland ein, sie heißen uns gottwillkommen sein und geben uns ihre Speise; sie legen uns wohl und decken uns warm, die Straßen tun sie uns weisen. So ziehen wir durch die welschen Land, die seint uns Brüdern unbekannt: Das Elend müssen wir bauen. Wir rufen Gott und Sant Jacob an und unser liebe Frauen. So ziehen wir durch der armen Jecken Land. Man gibt uns nicht dann Apfeltrank, die Berge müssen wir steigen. Gäb man uns Äpfel und Beeren genug, wir äßens für die Feigen. So ziehen wir durch Soffeien hinein. Man geit uns weder Brot noch Wein, die Säck stehn uns gar leere: Wo ein Bruder zu dem andern kommt, der sagt im böse Märe. So ziehen wir zu Sant Spiritus ein; man gibt uns Brot und guten Wein: Wir leben in reichem Schalle. Langedoken und Hispanierland das loben wir Brüder alle. Es liegen fünf Berg im welschen Land, die seint uns Pilgram wohlbekannt: Der erst heißt Runzevalle, und welcher Bruder darüber geht, sein’ Backen werden ihm schmale. Der andere heißt der Monte Christein: Der Pfortenberg mag wohl sein Bruder sein, sie seint einander fast gleiche; und welcher Bruder darüber geht, verdient das Himmelreiche. Der vierte heißt der Rabanel, darüber laufen die Brüder und Schwestern gar schnell; der fünfte heißt ihn Alle Fabe, Da leit viel manches Biedermanns Kind aus deutschem Land begraben. Sieh Bruder, du sollst nit stille stan! Vierzig Meil' hast du noch zu gan, wohl in Sant Jakobs Münster, Meil hin hinter baß zu einem Stern heißt Finster. Den „Finstern Stern" wellen wir lan stan und wellen zu Salvator ein gan, groß Wunderzeichen anschauen: So rufen wir Gott und Sant Jakob an und unser liebe Frauen. Bei Sankt Jakob vergibt man Pein und Schuld, der liebe Gott sei uns allen holt in seinem höchsten Throne! Der Sankt Jakob dienen tut, der lieb Gott soll ihm lohnen.