Vor der U-Bahn spricht mich ein Obdachloser an Und bittet um etwas Geld. Ich seh ihn kaum, Sondern starr nur vor mich hin, Ohne Ziel, denn in mir drin Hat sich ein Gedanke nur festgesetzt Wo bist du jetzt? In allen Fenstern, an denen ich voruebergeh Spiegeln sich zwei leere Augen In einem waechsernen Gesicht, Das mechanisch nickt und spricht Und das um sich blickt verstoert und gehetzt. Wo bist du jetzt? Jetzt ist 8 Uhr frueh, Steigst du gerade aus dem Bett? Es ist half neun. Stehst du gerade vor dem Herd? Gleich zehn vor neun. Legst du die Krawatte um? Wehen noch die Gardinen In deiner Mansarde? Uns'rer Mansarde? Bei jedem Ticken der Uhr, In jedem Haeuserflur, Bei dem Laerm der Zuege neben mir Auf dem Bahnsteig, wo ich steh Und die Heimatlosen seh, Denk ich eines nur zuerst und zuletzt: Wo bist du jetzt? Wo bist du jetzt?